Blogarchiv
Hier haben wir Ihnen alle bisherigen Blogartikel zusammengestellt. Diese sind nach verschiedenen Beitragskategorien sortiert.
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Aktueller Beschluss der EU: Neue Anforderungen an die Energieeffizienz älterer Wohngebäude
Immobilienpreise: Sind die „guten alten Zeiten“ vorbei?
Eine Krise kommt selten allein und so wurden wir auch im vergangenen Jahr von verschiedensten Ereignissen ganz schön „durchgerüttelt“. Wir müssen wohl nicht zusammenfassen, was alles geschah. Richten wir den Blick lieber nach vorne und versuchen uns auf die neue Wirklichkeit einzustellen. Dabei sollten wir zunächst akzeptieren, dass uns die Auswirkungen der Veränderungen auch im Jahr 2023 beschäftigen werden. Mit dem Ende eines Jahres enden nicht gleichzeitig seine negativen „Mitbringsel“ – leider!
Auch unseren Kunden ist das bewusst. Und so war es erst eine zarte Ahnung und mittlerweile ein klarer Trend. Die Immobilienpreise gehen im Durchschnitt wieder nach unten. Dabei plädieren wir stets für eine differenzierte Betrachtung. Bei der Analyse ist zum Beispiel nach den verschiedenen Teilmärkten, Immobilienarten oder Nutzungsweisen zu unterscheiden. Dennoch ist aber die Zeit teils utopischer Verkaufspreise wohl erst einmal vorbei.
Auffällig dabei ist, dass wir kaum Eigentümer von dieser Entwicklung überzeugen müssen. Dies hängt wohl damit zusammen, dass die Krisen auch andere Bereiche des privaten Lebens betreffen (z.B. Energiekrise). Dennoch entstehen natürlich Fragen. Die häufigsten, die wir derzeit von Immobilieneigentümern gestellt bekommen, sind:
Wird sich der Abwärtstrend fortsetzen?
Wie ist der aktuelle Wert der eigenen Immobilie?
Beide Fragen sind schwierig zu beantworten. Bei der ersten Frage können wir nicht einmal eine seriöse Prognose wagen, da zu viele dynamische Komponenten im Spiel sind. Der zweiten Frage liegen typische Immobilienmarktprobleme zu Grunde: die schwierige Verfügbarkeit und Trägheit der Marktdaten. Viele Informationen stammen noch aus der „guten alten Zeit“. So zum Beispiel die Bodenrichtwerte. Für eine marktkonforme Bewertung braucht es also nun rasch belastbare Anpassungsfaktoren auf allen Ebenen der Immobilienbewertung. Diese können zum Beispiel aus kürzlich erfolgten Verkäufen stammen. Aufgrund unserer beiden Geschäftsfelder – Bewertung und Verkauf – können wir genau das unseren Kunden bieten.
Für diese ermitteln wir den Marktwert der betreffenden Immobilien auf Sachverständigenniveau und stellen ein ausgearbeitetes Kurzgutachten zur Verfügung – fachkundig, unabhängig und zum Pauschalpreis. Speziell in der aktuellen Situation greifen wir dabei auf die Ergebnisse der derzeitigen Vermittlungen zurück. Sie liefern uns wichtige Indizien für notwendige Abschläge. Unsere Kurzgutachtenkunden profitieren davon, denn für sie ist der Verkehrswert eine wichtige Basis für weitere Entscheidungen.
Auch Sie können wir bei diesem Thema unterstützen. Für eine unverbindliche Erstberatung nehmen wir uns gerne Zeit (06201 7048484 oder t.muehlfeld@muehlfeld-immobilien.de).
Mühlfeld Immobilien klärt auf: Ich und mein Holz!
Der eigene Holzkamin, der an kalten und ungemütlichen Tagen für eine wohlige Wärme sorgt, ist von vielen ein Wunsch. Es wird damit auch der Gedanke verbunden, dass man etwas Gutes für die Umwelt tut. Holz gilt ja als nachhaltiger Rohstoff. Auch wir hatten in unserer aktuellen Bauphase diese Vorstellung. Doch die immensen Regularien (z.B. im Bereich Reinigung oder Höhe Außenkaminrohr) brachten uns schlussendlich dazu, uns gegen einen Holzkamin zu entscheiden.
Nun rät das Umweltbundesamt (UBA) sogar vom Heizen mit Pellets & Co. ab. Das Prädikat „nachhaltig“ wird ohnehin seit langem von Experten bestritten. Denn Holzeinzelfeuerungen wie zum Beispiel Kaminöfen seien laut UBA eine große Quelle für Feinstaubbelastung und langfristig sei bei der Holznutzung in privaten Haushalten mindestens eine Halbierung erforderlich.
Für Haushalte, die mit Holz heizen, sind das natürlich beunruhigende Nachrichten. Wir raten dennoch dazu, Ruhe zu bewahren. Denn diese Informationen entsprechen ja noch nicht dem realen politischen Handeln. Es muss aber schon festgehalten werden, dass dieses Thema jetzt eröffnet wurde und Veränderungen in diesem Bereich in den nächsten Jahren wahrscheinlich sind. Natürlich bleiben wir für Sie informiert. Melden Sie sich also bei Fragen sehr gerne.
Immobilienverkauf im Winter: Starten oder warten?
Zugegeben, solch winterliche Verhältnisse wie auf dem Bild haben wir mittlerweile in unserer Region nur noch ganz selten. Die Winter hier sind eher grau, nasskalt und ungemütlich. Oft fragen unsere Auftraggeber daher, ob der Verkauf von Immobilien im Winter nicht nachteilig sei und man deswegen den Vermarktungsstart eher auf das Frühjahr verschieben solle. Denn wer habe bei solchen Bedingungen schon die Muse, sich um die Suche zu kümmern. Und sowieso würden Objektbilder zu dieser Zeit wenig hermachen.
Über die lange Zeit am Markt konnten wir feststellen, dass diese Befürchtungen nicht berechtigt sind und der Winter sogar eine sehr gute Vermittlungszeit sein kann. Dies hat verschiedene Gründe:
Zum einen sind zu dieser Jahreszeit überwiegend Kunden auf der Suche, die wirklich ernsthaft und zielstrebig etwas finden möchten. Man hat es also mit abschlussorientierten und gut vorbereiteten Suchenden zu tun. Zum anderen gibt es auch im Hochwinter Tage, an denen tolles Wetter für die Objektaufnahme herrscht. Vor allem die Lichtverhältnisse können sogar besser als im Sommer sein. So kann also auch zu dieser Zeit das Angebot vortrefflich präsentiert werden. In diesem Zusammenhang sollte eben darauf geachtet werden, dass die Objektbilder nicht kurz nach einem Wintereinbruch erstellt werden. Dies schreckt die Kunden in der Regel eher ab. Je nach Vermittlungsdauer sollte man zudem auf die Aktualität der Bilder achten. Bilder mit kahlen Bäumen zeigen dem Interessenten im Frühjahr, dass das Angebot schon eine Weile am Markt präsentiert wird. Dieser Eindruck sollte nicht entstehen. Zusätzlich bringen die Suchenden mehr Zeit mit. Klammert man die Weihnachtszeit aus, haben die meisten weniger private Termine und können somit mehr Engagement in die Suche bzw. die anschließende Entscheidung stecken. Schließlich kann das Verkaufsobjekt durch die regelmäßigen Ortstermine fortlaufend kontrolliert werden. Dies ist vor allem bei leerstehenden Häusern von Vorteil. Denn so wird vermieden, dass mögliche Schäden (z.B. durch Frost) unentdeckt bleiben.
Zusammengefasst kann also festgehalten werden: Wer überlegt, seine Immobilie zu verkaufen, der kann dies auch im Winter bedenkenfrei angehen. Sprechen Sie uns dafür gerne an. Mit unseren erprobten Vertriebsstrategien können wir Ihnen auch jetzt den Maximalpreis beim Verkauf Ihrer Immobilie garantieren.
In eigener Sache: Miteinander reden hilft!
Hin und wieder kommt es vor, dass unsere E-Mails nicht bei den Kunden ankommen. Diese landen beispielsweise in deren Spam-Ordner oder gehen ganz verloren, ohne dass uns ein Hinweis erreicht. Dies ist natürlich nie unsere Absicht und ärgert uns selbst. Denn als Unternehmen nehmen wir uns vor, alle E-Mails binnen Tagesfrist zu beantworten. Noch ärgerlicher ist es dann, wenn uns die betreffende Kunden dafür schlechte Internetbewertungen hinterlassen. Dort heißt es dann „der Makler hat sich nicht einmal gemeldet“.
Zugegebenermaßen kommt dies nicht sehr oft vor, aber es passiert eben. In diesen Fällen wünschen wir uns, dass die Kunden einfach mal anrufen und nach dem Verbleib unserer Nachricht fragen. Dies kostet nichts und oftmals ist schon nach wenigen Sekunden klar, an was es lag. Es muss doch auch im Interesse dieser Kunden sein, die Ursache herauszufinden, anstatt lediglich den eigenen Frust öffentlich loszuwerden und dann noch immer nicht das bekommen zu haben, wonach man bat (Bsp. Objektexposé). Reden hilft immer und löst Probleme sehr rasch. Das gilt nicht nur für die hier beschriebene Situation. Vielen Dank.
Was wäre, wenn: Wird das Wohnen in Hauptverkehrslagen attraktiver?
Das Wohnen an einer Hauptverkehrsstraße wird vom Interessentenmarkt in aller Regel als eher nachteilig beurteilt. Denn dort ist es lauter, gefährlicher und die Luft ist schmutziger als in verkehrsärmeren Lagen. Dies hat natürlich direkte Auswirkungen auf die erzielbaren Verkaufspreise.
Ein Beispiel für diese Differenzierung ist das Gorxheimertal. Sehr viele Menschen wohnen dort an der Hauptstraße durch das Tal. Aber schon wenige Meter abseits dieser Hauptverkehrsader steigt das Interesse an den Wohnlagen. Dies ist nachvollziehbar. Vor allem deswegen, weil der Autoverkehr in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Mobilitätseinschränkungen wurde diese Entwicklung zumindest vorübergehend gestoppt. Wie es in der Zeit danach weitergeht, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Aber man könnte ja ein wenig spekulieren: Was wäre, wenn der Verkehr dauerhaft abnehmen würde, weil zum Beispiel immer mehr Menschen von Zuhause aus arbeiten oder verstärkt auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen würden? Oder was wäre, wenn immer mehr saubere und leisere E-Autos auf den Straßen unterwegs wären?
Vom Grunde her ist das eine recht schöne Zukunftsvorstellung und bezogen auf das Thema dieses Artikels könnte wohl mit einem Nachfragezuwachs bei abermals stark frequentierten Verkehrslagen zu rechnen sein. Steigende Preise für diese Standorte wären die Folge. Man sieht an diesem Beispiel schön, wie sehr verschiedenste Entwicklungen zusammenhängen können. Wie es schlussendlich wirklich kommen wird, bleibt abzuwarten und genau das macht es so spannend. Wir von Mühlfeld Immobilien behalten jedenfalls für Sie die Immobilienmärkte fest im Blick und halten Sie gerne auf dem Laufenden.
Nachfragebewegung aufs Land: Zugezogene werden zu Einheimischen!
Mehr und mehr entscheiden sich Stadtbewohner für ein Leben auf dem Land. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die ZEIT-Stiftung ergab, dass jeder dritte Großstädter aufs Land ziehen würde. Auch wir stellen fest, dass die Interessenten bereit sind weiter rauszuziehen als bisher. Dies hängt wohl auch damit zusammen, dass es schnelleres Internet und Homeoffice immer häufiger erlauben. Die aktuelle Pandemie hat die beschriebene Nachfragebewegung noch verstärkt. Die Krisensituation bewirkt etwas bei den Suchenden und verändert die Vorstellung davon, was ein gutes Leben ausmacht. Viele sehnen sich nach Sicherheit und nach überschaubaren Orten. Schutz anstatt Freiheit ist das Credo der Stunde.
Zweifelsfrei können wir diese Entwicklung anhand der tatsächlichen Nachfrage nach Häusern und Grundstücken auf dem Land feststellen. Diese steigt und das hat teilweise starke Auswirkungen auf die Bodenpreise. Speziell beim Verkauf von Baugrundstücken kommen aktuell Preise zustande, bei denen sich mancher Einheimische die Augen reibt. Erklärt ist das schnell: Interessenten aus den Städten, die das hohe Preisniveau dort gewöhnt sind, entscheiden sich ganz bewusst für ein Leben auf dem Land. Da kommt es sehr gelegen, dass man für Grund und Boden nur einen Bruchteil bezahlen muss. Selbst wenn auch auf dem Land, aufgrund der zunehmenden Nachfrage, höhere Preise abverlangt werden, wird das meist ohne Widerrede hingenommen. Denn der Unterschied zu den Stadtpreisen ist sehr groß.
Es ist daher anzunehmen, dass zu den s.g. Speckgürteln einzelne „Speckwürfel“ im Umfeld großer Städte dazukommen werden. Natürlich gilt dies nicht für alle ländlichen Gegenden. In schwächeren und stadtfernen Regionen wird die Bevölkerung wohl weiter schwinden. Und überhaupt bleibt abzuwarten, wie beständig dieser Trend sein wird. So haben die Städte zwar für den Moment ihren Vorteil verloren. Aber die Pandemie wird enden und die sich gegenseitig verstärkenden und nicht zu ersetzenden Vorteile der Stadt wie Ideenreichtum, Kapital und geistige und räumliche Mobilität kehren zurück. Dann wird man sehen, wie viele Städter es am Ende wirklich tun werden. Wahrscheinlich werden es vor allem diejenigen sein, die die Stadt beruflich mit aufs Land nehmen und somit ortsunabhängig arbeiten können. Dies trifft im Speziellen Berufsgruppen, die zentral sind für die Wissensökonomie des 21. Jahrhunderts. Also Gutverdiener auf einem hohen Bildungsniveau.
Es stellt sich für uns die Frage, wie der Zuzug dieser Menschen die Gemeinschaft auf dem Land verändern wird? Wahrscheinlich wird dies erst mit der Zeit beantwortet werden können. Sicher ist nur, dass es zu Veränderungsprozessen kommen wird, welche Zugezogene und Einheimische vor Herausforderungen stellen werden, aber auch großes Potential in sich bergen, gemeinsam voneinander zu lernen. Wünschenswert ist jedenfalls, dass Zugezogene zu Einheimischen werden und sich für ihr Dorf und die Natur verantwortlich fühlen. So könnte es gelingen.
Schwierige Zeiten für Immobiliensuchende: Bleiben Sie positiv und zuversichtlich!
Derzeit verstärkt sich ein Ungleichgewicht und es liegt wohl in der Natur der Sache, dass dieses „Gewinner“ und „Verlierer“ hervorbringt. Gemeint ist der zahlenmäßige Unterschied zwischen den angebotenen Wohnimmobilien oder Grundstücken in der Region (wenige) und den Nachfragern (sehr viele). Tatsächlich wäre ein ausgeglicheneres Verhältnis wünschenswert und gerechter. Allerdings kann ein Ausgleich nicht kurzfristig hergestellt werden. Die Interessenten am Markt müssen sich also auf die bestehende Situation einstellen und sich Verhaltensweisen aneignen, die dazu führen, dass sie am Ende vielleicht doch auf der Gewinnerseite stehen.
Zunächst ist es daher aktuell wichtig, dass man als Interessent seine schlechtere Verhandlungsposition akzeptiert. In den allermeisten Verkaufsfällen sitzen die Verkäufer am längeren Hebel. Sie haben eben etwas, was sehr viele haben möchten. Am ehesten ist diese Situation mit einer Jobbewerbung zu vergleichen und von dieser Sichtweise sollten die Suchenden auch das passende Auftreten ableiten. Man agiert höflich, zeigt sich von seiner besten Seite und legt umfangreich dar, warum man die richtige Wahl ist.
Irritierend ist es allerdings, wenn Interessenten das Gegenteil tun. Sie treten fordernd auf, kommen beispielsweise zu spät zu Terminen oder reagieren offen verärgert, wenn ihre Vorstellungen nicht erfüllt werden. Dieses Verhalten führt im heutigen Marktumfeld nicht zum erhofften Ziel und es sind glücklicherweise wenige Personen, die derart fehlerhaft agieren.
Unser Appell: Bleiben Sie vor allem positiv und zuversichtlich, egal wie lange Sie schon auf der Suche sind. Ihr offener Wunsch vom Eigenheim soll nicht zur negativen Belastung werden, sondern vielmehr eine positiv besetzte Zielsetzung bleiben.
Coronavirus: Befindet sich auch der Immobiliensektor im Krisenmodus?
Die bundesweiten Regelungen zum Schutz der Bevölkerung vor dem Coronavirus nehmen natürlich auch Einfluss auf den Immobiliensektor. Wir haben uns mit den schon jetzt ersichtlichen Folgen und den möglichen weiteren Auswirkungen beschäftigt und versuchen das Thema für Sie zu strukturieren.
Zunächst muss klargestellt werden, dass eine differenzierte Herangehensweise zwingend erforderlich ist. Pauschale Aussagen zum Sachverhalt sind kritisch zu hinterfragen. Dies zeigen die nachfolgenden und beispielhaften Aspekte:
Differenzierung nach Teilbereichen
Den einen Immobiliensektor gibt es nicht. Vielmehr ist er ein Gefüge aus verschiedensten Teildisziplinen (Bsp.: Projektentwicklung, Verwaltung, Vermittlungsgeschäft etc.) und nicht jeder Teilbereich ist gleich stark betroffen. Durch die verpflichtende Schließung vieler Gewerbebetriebe, die gleichzeitige Möglichkeit von Mietstundungen, aber auch die Gefahr von Unternehmenspleiten, gerät beispielsweise der Anlagemarkt in Teilen der gewerblichen Immobilienwirtschaft immens unter Druck. Dagegen ist der Markt privat genutzter Immobilien, aktuell zumindest, noch nicht derart betroffen.
Zeitliche Betrachtung
Kurzfristig betrachtet können schon jetzt direkte Auswirkungen genannt werden. Sie sind klar ersichtlich. So können etwa Besichtigungen derzeit nur unter Einhaltung strenger Hygieneregeln durchgeführt werden. Bei mittel- und langfristigen Aussagen zur Entwicklung handelt es sich um Prognosen, die teilweise große Unsicherheit aufweisen. Eine entscheidende und schwer zu beurteilende Komponente ist beispielsweise, wie lange und wie stark die derzeitigen Einschränkungen des alltäglichen Lebens bestehen bleiben. Ein Zusammenhang hinsichtlich dessen ist allerdings jetzt schon klar: Je länger die Einschränkungen Einfluss nehmen, desto schwerwiegender und umfangreicher werden die Folgen auch auf den Immobiliensektor ausfallen.
Einzigartigkeit dieser Krise und globalisierte Welt
Valide Zukunftsprognosen sind auch deswegen so schwierig, weil wir es mit einer einzigartigen, noch nie dagewesenen Situation zu tun haben. Natürlich gab es in der Vergangenheit schon weltweite Pandemien. Doch diese fanden eben nicht zu einer Zeit statt, in der die Weltwirtschaft derart miteinander verbunden war. Es fehlen also die Vergleichsmöglichkeiten. Es kommt hinzu, dass durch die weltweite Verbundenheit der Märkte auch die Folgen der Coronakrise auf den Immobiliensektor in Deutschland von einer globalen und nicht von einer nationalen Ebene betrachtet werden müssen.
Wir für unseren Teil möchten auf den Bereich der privatgenutzten Immobilien zum Kauf schauen. Damit beschäftigen wir uns täglich und können somit auf Basis von Beobachtungen gewisse Folgewirkungen der Krise ableiten. Im Rahmen eines kurzfristigen Betrachtungshorizonts stellen wir fest, dass sich das Marktumfeld derzeit in einer Art abwartendem Schockzustand befindet. Die Teilnehmer privater Immobilientransaktionen sind von diesem Krisenzustand genauso kalt erwischt worden wie viele andere auch. Für die meisten gilt jetzt erst einmal, sich privat und beruflich auf die neue Situation einzustellen. Für nicht wenige ist damit ein sehr großer Organisationsaufwand verbunden, sodass nicht existenzielle Themen wie der Immobilienkauf oder der Immobilienverkauf vorübergehend verschoben werden. Das Verschieben hängt auch damit zusammen, dass die Planbarkeit der Zukunft stark eingeschränkt wurde. Niemand kann aktuell seriös sagen, wie lange die Krise unser Leben bestimmen und welche Folgen sie nach sich ziehen wird.
Trotzdem sind Besichtigungen und anschließende Käufe nicht vollständig zum Erliegen gekommen. Nur haben sich eben die begleitenden Prozessabläufe verändert bzw. verlangsamt. Als Beispiele können hier genannt werden: Arbeiten im Homeoffice, strenge Einhaltung der Hygienevorschriften, Reduzierung von persönlichen Kundenterminen, Kundenkontakt per Telefon oder Videochat, stärkere Vorqualifikation von Anfragen, Verzögerungen bei der Organisation von Finanzierungen usw. Es kann aber festgehalten werden, dass es sich dabei überwiegend um Veränderungen handelt, die vor allem durch die Nutzung von digitalen Infrastrukturen in Unternehmen in den Griff zu bekommen sind. Von ähnlich katastrophalen Auswirkungen auf die Arbeitsabläufe wie in anderen Wirtschaftsbereichen ist man hier also weit entfernt.
Die Fragen aller Fragen bleibt aber, wie sich die Coronakrise und deren Folgeerscheinungen mittel- und langfristig auf die Kaufpreise auswirken wird. Immerhin lagen diese noch vor wenigen Wochen auf sehr vielen Immobilienteilmärkten auf einem historisch hohen Niveau.
Grundsätzlich dürften angesichts der Trägheit des Wohnimmobilienmarktes und der geringen Datendichte die meisten Folgen erst langsam und mit zum Teil erheblicher zeitlicher Verzögerung sichtbar werden. Um es also kurz zu machen: Die Auswirkungen auf das Wertniveau sind aktuell noch nicht feststellbar und hängen wie bereits erwähnt von der Dauer der vorherrschenden Einschränkungen ab. Betrachtet man die beiden preisbestimmenden Komponenten Angebot und Nachfrage, dann können aber auch jetzt schon verschiedene Prognosen angestellt werden. Es sei angemerkt, dass die nachfolgenden Ausführungen nichts über den prozentualen Umfang der möglichen Veränderungen aussagen.
Was spricht für ein unveränderliches und ggf. sogar weiter steigendes Immobilienwertniveau:
- Immobilien gelten seit jeher als krisenfeste und sichere Kapitalanlage. Es kommt hinzu, dass es kaum vergleichbar stabile Anlagealternativen gibt. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass die Nachfrageseite stabil bleibt oder sogar steigt.
- Die Unsicherheit der Verkäuferseite bzgl. des Fortbestands der eigenen Jobs, der Entwicklung der Einkommen, der damit verbundenen zukünftigen finanziellen Möglichkeiten und der Wertentwicklung etc. nimmt zu. Falls möglich, wird das Verkaufsprojekt zurückgestellt, um nach einer gewissen Zeit das Vorhaben im Kontext der dann vorherrschenden Situation neu zu beurteilen.
- Es gibt derzeit kaum ein Anzeichen, dass sich etwas an dem extrem niedrigen Zinsniveau ändert. Die Finanzierungsbedingungen könnten also weiter sehr gut bleiben und somit die gewohnten Kaufanreize schaffen.
- Die bisherige Wohnraumknappheit vor allen in den Städten und stadtnahen Gebieten bleibt sehr wahrscheinlich bestehen. Durch mögliche Verzögerungen bei Neubauten (bspw. wegen Kurzarbeit, Lieferengpässen etc.) könnte sich die Verknappung sogar noch verschärfen. Zudem ist denkbar, dass der Wohnungsmarkt künftig noch stärker reguliert wird. Mittelfristig führen restriktive politische Maßnahmen dazu, dass weniger Wohnungen gebaut werden und dadurch die Angebotsknappheit ansteigt.
- Viele Menschen können auch weiter auf hohe Vermögensstände zurückgreifen. Diese gilt es nun mehr denn je krisensicher anzulegen, wo wir wieder beim ersten Punkt dieser Aufzählung wären.
- Und ein weiterer Punkt darf bei der Beurteilung der Nachfrageentwicklung auch nicht außer Acht gelassen werden. Da Deutschland möglicherweise besser durch die Krise kommt als andere Länder, könnte es zu einer verstärkten Zuwanderung vor allem aus südeuropäischen Nationen oder Großbritannien kommen.
Was spricht für ein sinkendes Immobilienwertniveau:
- Die Unsicherheit der Käuferseite bzgl. des Fortbestands der eigenen Jobs, der Entwicklung der Einkommen, der damit verbundenen zukünftigen finanziellen Möglichkeiten und der Wertentwicklung etc. nimmt zu. Falls möglich, wird das Kaufprojekt zurückgestellt, um nach einer gewissen Zeit das Vorhaben im Kontext der dann vorherrschenden Situation neu zu beurteilen.
- Die Kreditvergabe könnte zukünftig deutlich strengeren Bedingungen unterliegen, da Geldgeber die neu hinzukommenden Risiken einkalkulieren müssen. Dies reduziert die Anzahl derer, die sich bei Banken Geld für den Immobilienkauf leihen können. Die Nachfrageseite würde dadurch an finanzieller Qualität gewinnen, wohl aber auch zahlenmäßig abnehmen.
- Es könnte zu einer zunehmenden Anzahl ungewollter und krisenbedingter Immobilienverkäufe kommen. „Notverkäufe“ haben in aller Regel nicht den maximal möglichen Preis zur Folge.
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Bisher konzentrierte sich die Nachfrage verstärkt auf Städte bzw. Ballungsräume. So genannte Schwarmzuwanderung fand vor allem wegen der dort vorhandenen beruflichen Perspektiven und des verfügbaren Freizeitangebots statt. Durch die gesammelten Krisenerfahrungen könnten sich die Nachfrageströme zukünftig besser verteilen. Einfach ausgedrückt: Wenn durch eine derartige Krise die Vorteile der Stadt wegfallen, können sich immer mehr Interessenten vorstellen, in ländlichen Regionen zu leben.
Beenden möchten wir unsere Ausführungen mit einem Zitat von John F. Kennedy: „Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus 2 Schriftzeichen zusammen – das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.“ Es ist ja nicht so, dass man in der Vor-Krisen-Zeit von einem gesunden Immobilienmarkt sprechen konnte. Von daher ist jetzt ggf. auch eine Gelegenheit gekommen, über fragwürdige Entwicklungen nachzudenken und diese zu korrigieren.
Wir von Mühlfeld Immobilien bleiben jedenfalls gerade in den nächsten Monaten genaue Beobachter des lokalen Immobilienmarktes und versuchen, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Sprechen Sie uns also gerne an, falls Sie sich informieren möchten und kommen Sie bestmöglich durch die Krise.
Onlinemakler: Wo liegen die Grenzen des Digitalisierbaren?
Viele kennen sicherlich die TV-Werbespots von Homeday, einem digitalen Startup im Immobiliendienstleistungsbereich. Darin realisieren Verkäufer, die über konventionelle Makler verkauft haben, schmerzlichst, dass die Homeday-Alternative für sie kostenlos gewesen wäre. Auch andere Online-Makler, aber auch viele traditionelle Maklerunternehmen werben damit, dass Verkäufer für die Verkaufsunterstützung nichts zahlen müssen. Noch in diesem Jahr wird nun aber bundesweit die geteilte Provision eingeführt. Wir fragen uns daher, inwieweit dieses Geschäftsmodell dann noch funktionieren kann.
Die Hauptschwierigkeit für diese Unternehmen wird sein, dass sie zukünftig auch die Eigentümerseite von ihrem Service überzeugen müssen. Denn obwohl Homeday und Co. seit Jahren betonen, dass Verkäufer bei ihnen keine Provision zahlen müssen, ist dies nun bald doch der Fall. Diese Kundengruppe wird sich nach der gesetzlichen Änderung wahrscheinlich viel genauer mit der Auswahl des Dienstleisters beschäftigen. Immerhin entstehen dieser bald Kosten, die man sinnvoll investiert sehen möchte.
Gerade den Internet-Maklern könnte dies zum Verhängnis werden. Denn durch deren digitales Bestreben, effiziente und skalierbare Strukturen zu schaffen, ist von ihnen in der Öffentlichkeit das Bild eines anonymen Onlinedienstleisters entstanden. Was aber, wenn Verkäufer bei der Auswahl ihres Maklers auf eine hohe regionale Bekanntheit, auf lokale Empfehlungen und eine direkte Greifbarkeit vor Ort setzen? Was, wenn menschliche und nicht digitalisierbare Faktoren die Wahl des Maklerunternehmens mitbestimmen?
Für die digitalen Startups werden die Monate nach der Gesetzeseinführung darüber entscheiden, ob das jeweilige Geschäftsmodell weiter funktioniert oder doch nicht das ganz große Potential hat. Die meisten erwirtschaften noch keine Gewinne. Ihre hohen Wachstumsraten werden vor allem durch das Kapital der Investoren ermöglicht. Der Erfolgsdruck ist daher sehr groß. Sobald die Aussichten auf Erfolg nämlich schwinden, springen die rediteorientierten Geldgeber ab. Dann verschwinden diese Unternehmen so schnell aus der öffentlichen Wahrnehmung, wie sie dort aufgetaucht sind.
Wir von Mühlfeld Immobilien betrachten solche Mitbewerber als wichtig. Denn auch wenn deren Konzept am Ende nicht ganz aufgeht, machen sie dennoch vieles richtig. Man kann sie also beobachten, dabei lernen und dadurch selbst besser werden. Eines muss doch klar sein: Die Verkäufer am Markt sind so unterschiedlich wie deren Immobilien. Vor diesem Hintergrund ist es sogar wichtig, dass es eine große Bandbreite an Maklerunternehmen mit unterschiedlichen Philosophien und Konzepten gibt. So ist am Ende für jeden etwas dabei.
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